Was ist eine Screening-Einheit?

Sind Sie mindestens 50 und höchstens 69 Jahre alt, werden Sie zur Mammographie in eine Screening-Einheit eingeladen. Diese Einrichtung ist auf Screening-Mammographien spezialisiert und unterliegt strengen Qualitätsanforderungen. Hier werden Ihre Mammographie-Aufnahmen erstellt und, sollten Auffälligkeiten festgestellt werden, diese weiter untersucht. Geleitet wird die Screening-Einheit von dafür speziell geschulten Ärzten.

Eine Screening-Einheit gleicht in etwa einer normalen (Röntgen)-Arztpraxis mit Anmeldung, Warte- und Umkleideraum sowie Untersuchungsräumen. Allerdings mit einem Unterschied: Am Tag Ihrer Untersuchung werden hier ausschließlich Screening-Mammographien erstellt. Ein weiterer Unterschied: Ihre Aufnahmen werden von mindestens zwei Ärzten begutachtet. Weichen die Befunde der beiden Ärzte voneinander ab, beurteilt sie ein weitere(r) Ärztin/Arzt. Daher erfahren Sie Ihr Ergebnis nicht direkt im Anschluss an die Untersuchung.

Ihre Screening-Einheit

In welcher Screening-Einheit Sie untersucht werden, darüber entscheidet Ihr Hauptwohnsitz. Sie können aber sicher sein: In allen Screening-Einheiten bundesweit wird eine Untersuchung von gleich bleibend hoher Qualität angeboten. Alle Ärzte und Fachkräfte werden auf ihre Aufgaben gut vorbereitet. Auch haben alle Einheiten die selben Qualitätsanforderungen zu erfüllen und dies wird laufend überprüft.

Sobald das Mammographie-Screening in Ihrer Region angeboten wird, werden Sie dazu persönlich und schriftlich eingeladen. In dem Einladungsbrief wird Ihnen die Adresse Ihrer Einheit genannt und auch ein Termin vorgeschlagen.

Ein Versorgungsnetz in Deutschland

Das Mammographie-Screening-Programm ist das erste Krebs-Früherkennungsprogramm nach einheitlichen europäischen Qualitätsstandards. Es wird von Ärztinnen und Ärzten sowie radiologischen Fachkräften in insgesamt 95 Screening-Einheiten umgesetzt. Jede Screening-Einhheit umfasst einen festgelegten Einzugsbereich von ca. 800.000 bis 1 Mio. Einwohnern. Diese Zuordnung spielt eine wesentliche Rolle für die Qualitätssicherung. Zum einen weil Sie anhand von Meldedaten eingeladen und - zum Schutz Ihrer Daten - diese anonymisiert werden. Zum anderen lassen sich auch so problemlos bestimmte Aspekte der Qualität kontrollieren. Beispielweise lässt sich so überprüfen, ob bei einer Frau in der Zeit zwischen zwei Screening-Mammographien ein Krebs übersehen wurde. Auch für die Ärzte, die Ihre Aufnahmen beurteilen, ist diese Zuordnung von Bedeutung. Wissenschaftliche Studien belegen: Begutachtet ein Arzt Aufnahmen von mindestens 5.000 Frauen pro Jahr, erhöht sich die Genauigkeit der Diagnosen erheblich. Ein Wechsel in eine andere Einheit ist daher nur in wenigen Ausnahmefällen möglich. Unterstützt und kontrolliert im Hinblick auf die Qualität der Leistungen werden die einzelnen Screening-Einheiten durch übergeordnete Einrichtungen. Dazu gehören die Referenzzentren und die Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Die Referenzzentren betreuen unter anderem die am Programm teilnehmenden Ärzte und Fachkräfte und bilden sie fort. Die Kooperationsgemeinschaft zertifiziert regelmäßig jede einzelne Einheit und wertet die Ergebnisse des Programms aus.